SECO TOOLS OPTIMIERT DIE WERKZEUGENTWICKLUNG DURCH ADDITIVE FERTIGUNG
Erkrath, 20. April 2023 – Seco Tools erweitert den Einsatz additiver Fertigungsverfahren
zur Entwicklung und Produktion von Zerspanungswerkzeugen. Anwender profitieren von
kürzeren Vorlaufzeiten sowie längeren Standzeiten. Die additive Fertigung ist zudem
besonders nachhaltig.
Die Herstellung von Werkzeugen für spezielle Kundenanforderungen ist mittels herkömmlicher
Verfahren oftmals zeit- und kostenintensiv. Seco Tools setzt bei der Produktion
kundenspezifischer Lösungen immer häufiger auf die additive Fertigung. Diese ermöglicht,
leistungsstarke und komplexe Werkzeugausführungen, die sonst nur schwer oder gar nicht zu
fertigen wären, schnell und nachhaltig zu produzieren.
Seco Tools setzt die additive Fertigung vor allem bei der Herstellung von Werkzeugen mit
komplexen Geometrien ein und um spezielle Anpassungen zu realisieren. Hierzu gehören
Gewichtsreduzierungen, die die Schwingungsdämpfung verbessern, sowie eine zielgenaue
Kühlmittellenkung. Ingemar Bite, Forschung & Entwicklung bei Seco Tools, erläutert: „Trifft
das Kühlmittel exakt an der optimalen Stelle auf die Schneide, lässt sich die Standzeit des
Werkzeugs deutlich verlängern. Eine solche Modifikation wäre ohne additive Fertigung nicht
möglich.“ Der Zerspanungsspezialist stellt bereits das Klemmelement (Klemmpratze) der
Werkzeughalter Jetstream, die über gekrümmte Kühlkanäle verfügen, im 3-D-Druckverfahren
her.

Die additive Fertigung ist eine zeit- und kosteneffiziente Methode, die sich sowohl zur
Herstellung von Unikaten und Entwicklung von Prototypen als auch für die Großserienfertigung
von Standardwerkzeugen bestens eignet. Das Verfahren ermöglicht, Geometrien herzustellen,
die noch weniger Fertigungsschritte erfordern. Dies verkürzt Vorlaufzeiten und sorgt für eine
schnellere Werkzeuglieferung. Darüber hinaus wird weniger Material benötigt und nicht
verwendetes Pulver kann im Fertigungsprozess erneut eingesetzt werden, was die
Nachhaltigkeit steigert. Seco Tools arbeitet kontinuierlich daran, den Einsatz der Technologie
weiter zu verbessern, und führt gemeinsam mit seinen Kunden Tests durch. Beispielsweise
könnte es in Zukunft möglich sein, defekte Werkzeuge zu reparieren, indem funktionsunfähige
Komponenten entfernt und durch neu gedruckte ersetzt werden.
Seco Tools wird die bei der additiven Fertigung verwendete Materialauswahl fortwährend
erweitern und die Hard- sowie Software aufrüsten. Der Zerspanungsspezialist setzt das
sogenannte selektive Laserschmelzen (SLM) ein. In der SLM-Maschine wird eine etwa 20 – 60
μm dicke Pulverschicht aufgetragen und mit einem Laser punktgenau verschmolzen. Dieser
Vorgang wiederholt sich Schicht für Schicht. Anschließend wird das überschüssige Pulver
entfernt und das Produkt erhält durch Nachbearbeitung seine endgültige Form. Die
Beschaffenheit der Materialien unterscheidet sich nicht von den Werkstoffen in der
konventionellen Fertigung.